2:4 in Mönchengladbach

Trotz 2:4 in Mönchengladbach bleibt

der FTC Palmengarten gut im Rennen

Das tat richtig weh: Die Bundesliga-Partie beim Gladbacher HTC begann mit dem Sieg der beiden Argentinier Pedro Cachin und Facundo Mena so vielversprechend und endete dennoch mit einer 2:4-Niederlage. Der einzige Trost: Der FTC Palmengarten liegt dank der parallelen 1:5-Niederlage von BW Neuss gegen Kurpark Aachen immer noch vier Punkte hinter dem Frankfurter Team auf dem einzigen Abstiegsplatz. Die Neusser haben nur noch drei Spiele Gelegenheit, den Rückstand aufzuholen, wobei ihre Aufgaben mit den Auswärtsspielen in Mönchengladbach und dem Titelaspiranten TC Bredeney Essen sowie in München beim TC Großhesselohe nicht gerade leichter Natur sind. Das Team von Trainer Philipp Marx kann aber das rettende Ufer aus eigener Kraft erreichen. Schon an diesem Sonntag: Mit mindestens so vielen Punkten aus dem eigenen Match in Aachen wie sie Neuss beim Derby in Mönchengladbach erzielt.

Dass dort die Trauben hoch hängen, davon können die Mannen um Pedro Cachin ein Lied singen. Cachin war es, der sein Team dort in Führung bringen konnte. Dank eines sehr starken Aufschlags und sehr gut platzierten Grundschlägen geriet er nie in Gefahr, gebreakt zu werden. Seinerseits konnte er dem Spanier Ramos-Vinolas – wie schon zwei Tage zuvor beim ATP-Turnier in Kitzbühel – in jedem Satz einen Aufschlag zum sicheren Erfolg abnehmen. Facundo Mena tat sich gegen den erst 17 Jahre jungen Max Stenzer im ersten Satz schwer, spielte zu passiv, dominierte danach aber mit seiner ganzen Routine das Geschehen. „Der Gedanke, dass von mir gegen einen Jugendlichen alle den Sieg erwarteten, machte mich zunächst nervös“, gestand er später gegenüber Geschäftsführer Jürgen Hackauff.

Es sah gut aus: Aber die Gladbacher hatten noch zwei Asse im Ärmel gehabt. Erstmals in dieser Saison konnten sie auf die Tschechen Jiri Vesely und Lukas Rosol zurückgreifen. Und die sorgten fast im Alleingang für die Wende. Rosol ließ Juan Pablo Ficovich mit seinen schnellen, geraden Schlägen sein gewohntes Spiel nicht entfalten. Der in die Defensive gedrängte Frankfurter fand kein Mittel, um den ehemaligen Weltranglisten 36. zu gefährden. Auf dem anderen Platz spielte der Rumäne Nicholas David Ionel nicht einmal schlecht, doch gegen die superstarken Aufschläge und die gekonnten Netzattacken von Jiri Vesely war er einfach unterlegen. Wie gefährlich das Serve-and-Volley-Spiel des Linkshänders aus Tschechien ist, wenn dieser sein Potential abruft, unterstreicht die Tatsache, dass er weltweit der einzige Spieler ist, gegen den Novak Djokovic auf der ATP-Tour alle bisherigen Vergleiche verlor.

Die Entscheidung musste in den Doppeln fallen: Der Franzose Calvin Hemery und Sriram Balaji unterlagen gegen das eingespielte Duo Maroszan/Rosol in zwei Sätzen. Der ungarische Spieler Fabian Maroszan ist nach dem für Palmengarten spielenden Tschechen Marek Gengel der beliebteste Doppelpartner von Rosol. „Ich kenne Rosol seit Jahren und weiß, was er kann. Er hat unglaublich stark gespielt, schoss unsere Jungs am Netz regelrecht ab“, kommentierte das Match Jürgen Hackauff. Noch war ein Unentschieden drin: Doch auf dem anderen Platz spielte sich ein Drama ab. Cachin/Mena spielten im ersten Satz super, Pedro bereitete vor, Facundo vollendete. Im zweiten Satz wechselten die beiden Linkshänder auf der anderen Netzseite ihre Positionen. Vesely spielte von nun an auf der Vorhandseite, Ramos-Vinolas Rückhand. Es war vor allem Vesely, der die Initiative ergriff. Erst zu Beginn des Match-Tiebreaks konnte das Palmengarten-Duo wieder mithalten. Doch machten die Gladbacher vier Punkte in Folge, es stand 3:7 und 4:8. Die Argentinier kämpften wie die Löwen, machten fünf Punkte in Folge. Bei eigener 9:8-Führung schlug Mena zum Matchball auf, konnte diesen aber nicht verwandeln. Vesely besiegelte dann mit zwei guten Aktionen die Niederlage der Gäste.

TC BW Neuss – FTC Palmengarten 4:2

Albert Ramos-Vinolas (Spanien) – Pedro Cachin (Argentinien/Kroatien) 3:6, 4:6

Jiri Vesely (Tschechien) – Nicholas David Ionel (Rumänien) 6:2, 6:4

Lukas Rosol (Tschechien) – Juan Pablo Ficovich (Argentinien/Italien) 6:3, 6:2

Max Stenzer – Facundo Mena (Argentinien) 6:3, 1:6, 4:10,

Ramos-Vinolas/Vesely – Cachin/Mena 3:6, 6:0, 11:9

Rosol/Maroszan – Hemery/Sriram Balaji 7:6, 6:3

Weiter spielten: TC Rosenheim – TC Großhesselohe 4:2, BW Neuss – Kurpark Aachen 1:5, TK GW Mannheim – TC Bredeney Essen 1:5.

Tabelle: 1. TC Bredeney 10:2 Punkte, 23:13 Matches, 2. Tennispark Versmold 8:2, 19:11, 3. Gladbacher HTC 7:5, 21:15, 4. GW Mannheim 5:5, 15:15, 5. FTC Palmengarten 5:7, 15:21, 6. TC Großhessenlohe 4:6, 14:16, 7. TC Rosenheim 4:6, 14:16, 8. Kurpark Aachen 4:6, 14:16, 9. BW Neuss 1:9, 9:21, 10. Rochusclub Düsseldorf zurückgezogen.