Bundesliga, Herren 1:5 in Gladbach
Tolles Match von Dzumhur ist zu wenig
Ein Punkt aus drei Begegnungen ist einfach zu wenig. Der Auftakt der Herren-Bundesliga verdeutlicht, dass der FTC Palmengarten wieder nur einen Kampf gegen den Abstieg vor sich hat. Der dadurch erschwert wird, dass mit dem nächsten Gast in Frankfurt, dem Kölner THC Stadion RW (Sonntag: 11 Uhr) sowie Tennis Ewige Liebe BW Neuss zwei starke Teams ins Oberhaus aufgestiegen sind.
Haben die Schützlinge von Trainer Philipp Marx gegen Mannheim als Favorit 1:5 verloren, so sind sie diesmal nach Mönchengladbach als krasser Außenseiter gefahren. Während das gastgebende Team Badwerk Gladbacher HTC alles aufbot, was im Verein Rang und Namen besitzt, kamen die Frankfurter wie schon zum Auftakt nach Rosenheim mit nur vier Spielern, ohne einen Doppelspezialisten in den eigenen Reihen. Im Vergleich zum Freitag fehlte der gegen Mannheim als Spitzenspieler eingesetzte Argentinier Camilo Ugo Carabelli sowie fürs Doppel Franco Agamenone.
Bei dem Match in Mönchengladbach war interessant, dass obwohl alle acht Protagonisten schon lange auf der ATP-Tour unterwegs sind, keine der vier Paarungen jemals bei einem Weltranglistenturnier zustande kam.
Hugo Dellien (ATP 79) hätte im Auftaktmatch Fabian Marozsan (ATP 58) bezwingen können. Dazu hätte er so konzentriert und selbstbewusst durchspielen müssen, wie er es bis zur 5:3-Führung im ersten Satz tat. Nachdem der Bolivianer aber insgesamt drei Satzbälle vergab, überließ er mit zu kurzen Rückhand-Sliceschlägen sowie einem immer schlechter werdenden Aufschlag dem Ungarn die Initiative und verlor am Ende glatt. Pedro Cachin hätte gewinnen müssen. Bis zur 6:1, 4:2-Führung war der Argentinier seinem Gegenüber Jay Clarke spielerisch deutlich überlegen. Dann brach er wie schon so oft mental ein. Die bis dahin gezeigte Konzentration war dahin. Am Ende saß er einmal mehr ganz unglücklich auf der Bank und konnte es gar nicht fassen.
Der Argentinier Facundo Mena gab sein Bestes, erzeugte vor allem mit der Rückhand viel Druck. Doch das reichte nicht, um den Klassenunterschied wettzumachen. Letztendlich war er gegen den seit Jahren zu den zuverlässigsten Bundesligaspielern zählenden Botic van de Zandschulp (Niederlande) wie erwartet chancenlos.
Für die positivste Überraschung des Tages sorgte Damir Dzumhur, der den Weltranglisten-29. Tallon Griekspooor verdient mit 6:4, 6:4 bezwang. Der Bosnier blieb diesmal diszipliniert, begeisterte mit aggressiven, schnellen Schlägen und einem starken Aufschlag. Und als der gegen Ende ratlos wirkende Holländer es mit Serve-and-Volley versuchte, wurde er von Dzumhur perfekt passiert.
Die beiden Doppel ähnelten eher Einzelbegegnungen zu viert. Statt blitzschnellen Duellen am Netz gab es lange Ballwechsel von hinten, in die ab und an ein Netzspieler – meistens der einzige Doppelspezialist Robin Haase oder auf Frankfurter Seite Cachin – eingegriffen hat. In beiden Duellen verloren die Gäste, weil sie mehr Fehler produziert haben.
Gladbacher HTC – FTC Palmengarten 5:1. Tallon Griekspooor (Niederlande) – Damir Dzumhur (Bosnien) 4:6, 4:6, Fabian Marozsan (Ungarn) – Hugo Dellien (Bolivien) 7:6, 6:1, Botic van de Zandschulp (Niederlande) – Facundo Mena (Argentinien) 6:1, 6:3, Jay Clarke (England) – Pedro Cachin (Argentinien) 1:6, 6:4, 10:8, Marozsan/Robin Haase (Ungarn/Niederlande) – Dzumhur/Dellien 6:2, 4:6, 10:2, Van de Zandschulp/Clarke – Mena/Cachin 6:4, 6:3.
Ergebnisse: Kurhaus Lambertz Aachen – Team Marc O’Polo Rosenheim 3:3, TC Großhessenlohe – Kölner THC Stadion RW 3:3, Badwerk Gladbacher HTC – FTC Palmengarten 5:1, TK GW Mannheim – Tennis Ewige Liebe Neuss 2:4, TC Bredeney Essen – TK BW Aachen 5:1.
Tabelle: 1. TC Bredeney 5:1 Punkte, 12:6 Matches, 2. Gladbacher THC 5:1, 12:6, 3. Neuss 5:1, 11:7, 4. Kurhaus Aachen 4:2, 11:7, 5. Mannheim 3:3, 10:8, 6. Köln 3:3, 9:9, 7. Großhesselohe 2:4, 8:10, 8. Rosenheim 2:4, 8:10, 9. FTC Palmengarten 1:5, 5:13, 10. BW Aachen 0:6, 4:14.